Mensch Mali!
Hinter den Grenzen des Herkömmlichen liegt das Fremde, Unbekannte. Eine Reise dorthin kann spannend, mystisch und anstrengend sein. Manchmal entdeckt man auf ihr Kulturen voller Lebendigkeit, reicher Tradition und einzigartiger Naturverbundenheit. Mali ist ein Entwicklungsland. Es ist materiell arm, doch was die Menschen aus dieser Region Westafrikas an immateriellen Werten, kulturellen Schätzen und über Jahrhunderte überliefertem Wissen in die Weltgemeinschaft einbringen können, ist unermesslich, inspirierend und wertvoll. Die Fotojournalistin Vera Dähnert ist seit 2009 immer wieder in Mali unterwegs, im Trubel der Hauptstadt Bamako, kleinen Städten, entlegenen Dörfern und oft an den Ufern des Niger. Mensch Mali! heißt ihr Fotoprojekt.
Der Niger - Spiegel für Sonne und Sterne
Seine Ufer säumen Felsformationen, Felder, urbanes Gebiet und Wanderdünen. Der Niger ist nach dem Nil und dem Kongo mit 4184 Kilometer Länge der drittlängste Fluss Afrikas. Er fließt in einem Halbkreis durch fünf Staaten: Nach dem Ursprung in den Bergen Guineas strömt er durch Mali, der Süden Nigers, entlang der Grenze von Benin, und in Nigeria mündet er in einem über 200 km breiten Delta in den Golf von Guinea. Der Niger ist auf weiten Strecken breit und flach, motorisierte Schifffahrt so gut wie nicht möglich. Fischerboote und die für den Transport der Waren wichtigen Pinassen werden mit Muskelkraft auf dem Fluss bewegt. Sand, mühsam gehoben vom Grund des Flusses, ist eine kostbare Fracht – das Ausgangsmaterial vieler Bauwerke in Mali.
Halb Wüste - halb Lebensraum
Mali mit rund 23 Millionen Einwohnern ist eines der kulturhistorisch und landschaftlich interessantesten Länder Westafrikas. Das zur Sahelzone gehörende Land exportiert vorrangig Gold, Baumwolle und Erdnüsse. Mali ist mehr als dreimal so groß wie Deutschland, die gesamte Nordhälfte ist nahezu unbewohnbares Wüsten- und Trockensavannengebiet.
Ein Land - viele Ethnien
Die Bevölkerung Malis setzt sich aus etwa zwanzig Ethnien zusammen, die größten Gruppen sind die Bambara, die Malinke und die Peul (Fulbe). Die Mehrheit der Menschen sind Muslime. Nur etwa drei Prozent der Einwohner bekennen sich zum christlichen Glauben. Außerdem existieren Variationen animistischer Religionen, die häufig neben dem Islam und dem Christentum praktiziert werden.
Mensch Mali! unterwegs
Aus dem Fotoprojekt entstehen immer wieder Ausstellungen mit wechselnden Motiven. Ein aktueller Ort der Schau ist Engagement Global (Service für Entwicklungsinitiativen) in Bonn. Davor waren die Fotografien im Rahmen der dritten bundesweiten Partnerschaftskonferenz zu der Region Afrika in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt zu sehen; außerdem im Regierungsviertel, der Stadtbibliothek, im Katholischen Krankenhaus und im Kunstraum Speicher in Erfurt. Die Schau mit immer neuen Fotografien aus Mali ist auch buchbar – für Ihren Ausstellungsort. Wer Interesse hat, kann außerdem Fotoabzüge in jedem gewünschten Format bestellen und kaufen. Mit einem Teil des Erlöses unterstützen Sie die Fanga-Schulen in Raum Ségou in Mali.