Fanga Schulen
Mali braucht qualifizierte Unternehmer, Handwerker, Techniker und Dienstleister; Menschen mit erstklassigen Kenntnissen in ihrem Beruf, die von den Einkünften ihrer Arbeit leben können, die Gesellschaft produktiv voranbringen und mit ihrem Wissen und Fähigkeiten auf internationaler Ebene bestehen. Das Fanga-Schulkonzept ist darauf ausgerichtet. Es kombiniert theoretischen Unterricht in klassischen Fächern mit handwerklich-technischer Ausbildung. Der Kerngedanke: Jedes Kind erwirbt ein Maximum an Allgemeinwissen, sprachliche Fähigkeiten sowie technisches Grundwissen und Fertigkeiten in einem Beruf, den es später ausüben möchte. Fanga ist ein Begriff aus der Sprache der Bambara in Mali und bedeutet: mit der Kraft des Geistes. Das Projekt wurde im Jahr 2007 im Dorf Fintiguila, 47 km von Ségou entfernt, am Ufer des Bani-Flusses, ins Leben gerufen. 2010 begann seine Umsetzung. Eine Schule gab es dort vorher nicht. Heute existieren in Fintiguila ein Schulkomplex mit Klassenräumen, Werkstatt und bewirtschafteten Feldern. Alle Mädchen und Jungen des Ortes besuchen diese Schule.
Handwerk erlernen.
In Lehmbauweise errichtet.
Gemeinsam lernen.
Orientierung im Leben
Das Konzept und die Umsetzung der Fanga-Idee werden getragen von einem Verein in der Stadt Ségou - The Regional Coordination for the Development of Rural Education and Market Gardening of Ségou. Der Künstler und Unternehmer Souleymane Coulibaly rief ihn ins Leben und hat den Vorsitz inne. "Wir möchten die Kompetenzen eines jeden Kindes berücksichtigen und früh damit beginnen, diese zu fördern. Egal, ob sich ein Schüler für Elektrotechnik, Mechanik, den Zimmermannsberuf, für Buchhaltung, Textilverarbeitung, Landwirtschaft oder Kunst interessiert. Wichtig ist, dass er die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Dasein erlernt und Zusammenhänge erkennt. Es geht um sinnvolle Orientierung im Leben", sagt Souleymane Coulibaly.
Schriftsystem N’Ko.
Werkstattbau in Fintiguila.
Möbel aus Holz bauen.
Landwirtschaft.
Schriftsystem N'Ko - Schreiben in der Sprache Westafrikas
Die Kinder lernen Französisch, Arabisch, und sie werden in ihrer afrikanischen Muttersprache mit dem Schriftsystem namens N'Ko unterrichtet. Souleymane Kanté, ein Forscher aus Guinea mit malischer Abstammung, erfand diese Schriftzeichen Ende der 1940er Jahre. Was sie können, funktioniert mit lateinischen Buchstaben nicht: die nasalen Töne der Mande-Sprache der Malier ausdrücken, deren unterschiedliche Tonhöhen und Vokallängen. Dieses System des Schreibens offenbart die Schönheit unserer Sprache, so sagen die Malier. Die junge Generation soll sich wieder auf die sprachlichen Wurzeln des Landes besinnen, die einst mit der französischen Kolonialherrschaft verkümmerten.
Souleymane Coulibaly mit Schülern vor seinem Atelier.
Das Grundstück für die Fanga-Schule im Zentrum von Ségou.
Pläne: Die Konzeption für den Fanga-Schulkomplex in Ségou.
Pläne für die Zukunft
Bessere Bildungsmöglichkeiten im Dorf Touana
Das Dorf Touana, ebenfalls wie Fintiguila am Fluss Bani gelegen, soll ein nächster Schulstandort der Fanga-Initiative werden. Im Dorf leben etwa 1600 Menschen. Sie gehören der Ethnie der Bambara und der Bozo an. Bislang gibt es eine staatliche Schule am Ort - mit nur zwei Klassenräumen für die mehr als 350 Kinder im schulfähigen Alter. Es ist der Wunsch der Dorfältesten und Eltern in Touana, ihren Kindern endlich bessere Bildungschancen zu eröffnen. Die Fanga-Initiative möchte eine moderne Schule bauen, in der alle Kinder Touanas gut unterrichtet werden können.
Ein hochmoderner Schulkomplex am Standort Ségou
Die bisher größte Schulanlage - ausgerichtet für 4000 Schüler - soll in den kommenden Jahren in Ségou errichtet werden. Das Grundstück im Zentrum der Stadt ist bereits gekauft, die Planungen für den Bau des Komplexes mit Klassenzimmern, Krankenstation, Kantine, Küche und Aula existieren.
United, we stand!
We heart fully count on your assistance and contribution to provide these children with a better future.
„Being a product of the educational system in Mali, I experienced many lapses in my own practical abilities, even after completing university in terms of adding value to my country. Whilst education was designed to produce workers for the public administration, nowadays economies demand exceedingly more skills and abilities. Therefore, in order to alleviate this situation, I initiated the creation of a technical or vocational school in my community. Hence, my deep motivation to see this aim fully materializes into reality.“
Souleymane Coulibaly